Methoden & Risiken
Jährlich suchen tausende kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland einen Nachfolger. Oft scheitern Verhandlungen, weil Käufer und Verkäufer unterschiedliche Vorstellungen vom Unternehmenswert haben. Eine realistische Bewertung ist daher entscheidend.
Warum eine realistische Bewertung wichtig ist
Viele Unternehmer haben eine emotionale Bindung an ihr Unternehmen und sehen es als Altersvorsorge. Doch eine überhöhte Preisvorstellung kann dazu führen, dass sich kein Käufer findet oder die Finanzierung scheitert. Deshalb lohnt es sich, unabhängige Experten wie Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer hinzuzuziehen.
Methoden der Unternehmensbewertung
Je nach Branche und Ziel gibt es verschiedene Verfahren:
- Vergleichswertverfahren: Der Unternehmenswert wird anhand von Verkaufspreisen ähnlicher Betriebe ermittelt. Besonders gängig in Branchen mit häufigen Übernahmen, z. B. Gastronomie, Arztpraxen, Steuerkanzleien.
- Ertragswertmethode: Bewertet den zukünftigen Gewinn eines Unternehmens und wird oft von Banken genutzt, da sie die Rentabilität misst.
- Discounted-Cashflow-Methode (DCF): International verbreitet, fokussiert auf den erwarteten Cashflow, um Investitionen oder Kredite zu finanzieren.
- Substanzwertverfahren: Berechnet die Kosten für den Wiederaufbau eines identischen Unternehmens. Vor allem für Bankdarlehen oder zur Ermittlung des Finanzbedarfs relevant.
Fazit
Eine objektive Unternehmensbewertung ist essenziell für eine erfolgreiche Nachfolgeregelung. Neben wirtschaftlichen Faktoren spielen Emotionen, Marktbedingungen und Verhandlungsgeschick eine Rolle. Eine überzogene Wertvorstellung kann den Verkauf verhindern, während ein realistischer Preis die Übernahmechancen deutlich erhöht.