Nach dem ersten Boom der Windkraft war Anfang 2014 eine der größten Windenergie-Firmen in finanzielle Probleme geraten und musste schließlich wenige Monate später den Weg in die Insolvenz antreten. Zu diesem Zeitpunkt waren ca. 1,4 Milliarden Euro bei Prokon angelegt. Damit handelte es sich um eines der größten Insolvenzverfahren in Deutschland, das nun zum Abschluss gebracht wird.
Nach der Insolvenzeröffnung im Mai 2014 stand zeitweise eine Zerschlagung des Unternehmens und ein Verkauf der Windparks im Raum. Unter anderem hatte der Energiekonzern EnBW Interesse an einem Kauf gezeigt. Insolvenzverwalter Penzlin und die Gläubiger haben sich dann aber doch darauf verständigt, dass man das Unternehmen fortgeführt und durch ein Insolvenzplanverfahren saniert werden soll.
Im Zuge der Sanierung wurde Prokon nach einer Abstimmung der Gläubiger über zwei unterschiedliche Insolvenzpläne schließlich in eine Genossenschaft umgewandelt. Etwa 37.000 Anleger hatten sich entschlossen Mitglied der neuen Genossenschaft zu werden. Die Anleger haben insgesamt etwa die Hälfte ihres Kapitals verloren. Sie sind aber optimistisch, dass die Windenergie-Firma in Zukunft wieder erfolgreich am Markt bestehen kann. Somit konnte eines der größten Insolvenzverfahren in Deutschland zu einem positiven Ende gebracht werden.
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Rechtsanwalt Sven Kaiser